Einflüsse auf das Lichtergebnis

Was genau beeinflusst das Lichtergebnis und was kann man im Vorfeld in eine Gesamtlösung einbeziehen? Was nimmt der Mensch überhaupt wahr und wie wird das Wahrgenommene bewertet? Welche Beschreibung findet wohl der Betrachter für das, was er gerade erfasst? Ist das verbindende Element Licht dann für ihn „Licht, einfach zum Sehen (orientieren)“, oder „Licht zum genau hinsehen (erkennen)“, oder etwa „Licht zum Ansehen (begreifen, vollständig erfassen)“?

Das Spiel mit dem Licht

Grundsätzlich gibt es in diesem „Spiel“ drei Teilnehmer: 1. der, der sieht, 2. der, der gesehen wird und 3. der, der vermittelt, nämlich das Licht. Teilnehmer 1 hat immer eine ganz subjektive Wahrnehmung, die auf Erfahrung basiert, die auf für uns nicht beeinflussbare Parameter fußt. Nummer 2 ist das zufällig und gewollte Gesehene. Zufällig, weil vielleicht auffallend, im Weg oder einfach so nebenbei bemerkt. Gewollt, weil daran interessiert, weil danach gesucht wird oder weil unbeeinflussbar und unausweichlich (hier auch Gefahr), auf den Betrachter zukommend.

Subjektive Einflüsse und lichttechnische Parameter

Gucken wir hier nochmal auf das Gesehene und das, was sehen lässt, nämlich auf Licht. Wir nennen gutes Licht dann gut, wenn es ehrlich das wiedergibt, was wir glauben, was das beleuchtete Objekt hergibt. Neben den subjektiven Einflüssen jedes Menschen, also auch von uns Lichtexperten, stehen die lichttechnischen Parameter ganz weit oben auf der „Prioliste“. Das betrachtete und mit Licht, aus welcher Quelle auch immer, beleuchtete Objekt wird immer dann gut vermittelt, wenn das Licht ehrlich gestaltet wird.

Am Beispiel eines Eichen-Tisches, den wir in einer unserer Ausstellung haben, lässt dich das immer wieder ganz einfach zeigen. Eiche bleibt bei gutem, ehrlichen Licht Eiche und wird nicht zu einer „billigen, charakterlosen Holzplatte“. Ein anderer Blickwinkel ist schlicht und einfach die Farbe. Die beispielhafte Vorstellung „rot“ ist sicher wieder recht subjektiv zu erfassen, unabhängig etwaiger beschriebener Rottöne. Allerdings beweist eine hohe Lichtqualität und hier eben u. a. der sog. CRI-Wert (Color-Rendering-Index > Farbwiedergabeindex), dass es sehr viel Sinn macht, auf Qualität zu setzen und damit ein lichtehrliches Ergebnis generiert wird.

Weitere Einflüsse auf Licht

Viele weitere Einflüsse ergeben sich aus der Umgebung an sich, aus der Oberfläche des Objektes heraus und aus Betrachtungswinkel, der eingenommen wird. Reflexionsgrad, Spiegelungen, Konturen und äußerer Lichteintrag sind stets zu berücksichtigen. Aus all dieser Gemengelage extrahieren wir den bestmöglichen Input zur Beurteilung unseres Lichtansatzes.

Und letztendlich zählt wie immer die konkrete Lichtaufgabe, anhand derer wir die relevanten Einflussfaktoren betrachten.